Mehrtageswandern mit Baby #wanda'surium

Ausrüstung, Hilfreiches und Nützliches für eine mehrtägige Wanderung in den Alpen. Der Wandaverlag bedankt sich herzlich für diesen schönen Gastbeitrag:

Wer wir sind:

Wir sind als junge Familie im September 2022 die 7-tägige Tour über die Alpen gegangen. Wir, das sind Madlene (27), Manuel (30), unser Sohn Noah 7 Monate und Hündin Motte 2,5 Jahre alt. Die sieben Etappen führten uns durch drei Länder: Von Gmund am Tegernsee bis nach Sterzing in Südtirol. Ausschlaggebend für uns war, dass diese Route nicht fernab von Städtchen und öffentlichem Nachverkehr von Hütte zu Hütte gegangen wird, sondern dass in regelmäßigen Abständen Supermärkte passiert werden können, um Nachschub an Gläschen, Feuchttücher und Windeln zu kaufen. Zusätzlich hatten wir die Flexibilität bei Blasen, Müdigkeit, schlechten Wetter oder wenn das Baby einfach mal nicht mehr möchte, auf Schiff, Bus, Bahn, Gondel oder Zug umzusteigen, beziehungsweise Tagesetappen abzukürzen. 
Da es mit Baby und dem Stillen, sowie unsere Hündin Motte in einem Bettenlager nicht ganz so gemütlich für uns (und alle anderen) gewesen wäre, haben wir uns auf der Strecke bewusst für Zweibettzimmer-Optionen entschieden: Pensionen, Gasthäuser oder Hotels. All das haben wir bei unserer Ausrüstung beachtet und beim Packen sehr genau im Hinterkopf behalten. Daher findet sich in unserer Gepäckliste beispielsweise kein Hüttenschlafsack und auch nur ein kleines Handtuch für den Notfall, da wir im Hotelzimmer immer Handtücher vorfinden würden.

Unser Gepäck:

Unser Gepäck beinhaltet zudem Hundefutter für Motte und musste gering genug sein, damit Noah mit etwa 8 Kilo noch entspannt getragen werden kann. Einer unserer Rucksäcke fasst 20 L plus 10, der zweite Rucksack fasst 60L plus 10. Gewicht inkl. Hundefutter beim Start waren einmal 14kg, einmal 7kg und ein Kind mit ca. 8kg. Unser Gepäck gilt für das Frühjahr oder den Spät-Sommer, und ist nicht schneetauglich.

Packliste für das Kind

  1. Babytrage. Unsere ist von Manduca und wir können sie nur weiterempfehlen.
  2. 20 Windeln, Wickelunterlage und eine Packung Feuchttücher (alle 3 Tage auffüllen)
  3. Kleidung:
    • Zwei Wolle-Seide Bodys: Atmungsaktiv, schnell trocknend und wärmeregulierend
    • Ein Merino Set aus Body und Leggins für kalt-nasse Tage
    • Ein Softshell-Regenanzug
    • Eine Wollmütze und ein Sonnenhut mit Nackenschutz (hoher UV-Schutzfaktor)
    • Wollwalkanzug
    • Ein Paar dicke Wollsocken
    • Zwei normale Strümpfe
    • Einen Schlafanzug und ein Schlafsack
    • Eine wiederverwendbare Schwimmwindel
    • Zwei Schnuller an Schnullerketten (falls benötigt)
    • Zwei Pullis
    • Zwei Pump-Hosen
    • Zwei Mulltücher
  4. Nahrung: ggf. Flaschennahrung, und wenn (schon) nötig Latz, zwei Löffel, zwei bis drei Gläschen, Hirsestangen, etwas Obst als Snack
  5. Medikamente: (Bitte immer selbst vorab mit Arzt/Ärztin abklären)
    • Thymian-Myrte Balsam bei drohendem Husten
    • Euphrasia Augentropfen bei möglichem Zug von der Bergluft und drohender Augenentzündung
    • Gel gegen Zahnschmerzen (Wir nutzten Osanit und Dentinox)
    • Natriumchlorid Lösung/Kindernasenspray
    • Nasensauger
    • Weleda Wind und Wetter Balsam, um die Haut vor den verschiedenen Witterungsverhältnissen zu schützen
    • Kindersonnencreme 50 UV-Schutzfaktor
    • Wundcreme (z.B. Weleda Weiße Malve)
    • Kühlpad zum Knicken bei Beulen und Sturzverletzungen
    • Normales Erste-Hilfe Set für Wunderverletzungen
    • Mini-Kirschkernkissen zum Aufwärmen oder bei Bauchweh

Packliste der Eltern

  • Zwei Wanderoutfits pro Elternteil, atmungsaktiv und schnelltrocknend:
    Je ein langarm Shirt und ein kurzes Shirt, und eine kurze und lange Hose
  • Je ein Regenponschos
  • Je eine Sonnencap und eine Mütze
  • Ein Pulli pro Person
  • Ein Halstuch pro Person
  • Zwei Sport-Still-Bh´s und drei Unterhosen
  • Zwei gutsitzende Wandersocken pro Person
  • Ein Paar Wanderstecken
  • Reiseführer/Wanderkarte/Wander-App auf Smartphone
  • Sonnencreme
  • Kleine Reiseapotheke: Kohletablette, Elektrolyte, Paracetamol, Blasenpflaster, Arnica Salbe
  • Zahnbürste und Zahnpaste
  • Haarbürste
  • kleines Handtuch
  • Hund: Leckerlies, Verbandszeug für Tiere, Hundefutter, Trinkschale, fettende Salbe für die Pfoten, Zeckenzange, Geschirr, Bauchgurt und Leine, Maulkorb (Es besteht Maulkorbpflicht im Öffentlichen Nachverkehr in Österreich)
  • Zwei Rucksäcke mit Regenverdeck
  • Badehose und Bikini
  • Mobiltelefone, Ladekabel und Powerbank

Unsere Must-Haves

  • Trinkbeutel für die stillende Wanderin, aber eigentlich für alle sehr empfohlen
  • Arnica Schmerzsalbe für die wandernden, tragenden Eltern
  • Stabile, strapazierfähige, gutsitzende und gut „eingelaufene“ Babytrage mit Regenschutz
  • Treckingstecken – auch für Alpinisten, die sonst ohne wandern, um Trittsicherheit mit Baby zu erhöhen und das vorne liegende Gewicht besser auszutarieren.
  • Ausreichend großer Regenponscho der über das Kind in der Trage reicht
  • Regenknirps: zusätzlicher Schutz vor Regen und Sonne
  • Tipp: Alles in kleinen wasserfesten Taschen packen, so bleibt alles organisiert, übersichtlich und kann schnell aus- und eingepackt werden.

Gut zu wissen:

Tagesrhythmus: Den Rhythmus des Kindes in den Fokus legen: Wandern, wenn es schlafen möchte, und viele Strampelpausen einplanen. Wir haben immer lange Mittagspause gemacht, um die Beikost zu genießen, und um viel Krabbel- und Erkundungszeit zu bieten.
Ernährung: Gasthäuser mit Frühstücksbuffet buchen, dort gab es tolle Beikost Optionen: Naturjogurt, Obst, Gemüses-Sticks, gekochtes Ei, Haferflocken und auf den Hütten mittags einfach nett fragen, ob die mitgebrachten Gläschen warmgemacht werden können, das war bei uns nie ein Problem. Abends in den Gasthäusern haben wir oft nach gedämpftem Gemüse oder geschälten Kartoffeln gefragt und immer bekommen. Sonst habe ich einfach immer und überall nach Bedarf gestillt. 
Schlafen: Wir hätten theoretisch überall ein Babybett erhalten können, aber durch die täglichen Unterkunftswechsel, haben wir beschlossen, dass unser Kind immer zwischen uns schläft, um etwas Kontinuität zu garantieren. 
Wir haben uns bewusst gegen Bettenlager entschieden. Die Strecke, die Ausrüstung und die Tagesetappen mussten zu uns als Familie passen, sodass „nur“ das Wetter als Unbekannte bestand. 
Langstreckentouren mit Baby gilt es gut zu planen und organisieren, aber dennoch raten wir etwas Flexibilität beizubehalten und dann einfach genießen. 
Wir fanden es ein großartiges Familienabenteuer und haben die kleinen und großen Herausforderungen sehr genossen. Unterwegs waren wir schnell „bekannt“ und dadurch hatten wir oft nette Wanderbegegnungen, Wegbegleitungen, auch mal Unterstützung und am Ende sogar eine kostenlose Rückfahrgelegenheiten zum Ausgangspunkt.

Wenn ihr mehr Infos dazu mögt, wendet euch bitta an: madlene.scheiderer@gmail.com

 

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